Antibiotika in der Parodontaltherapie
Der Einsatz von Antibiotika im Rahmen einer Parodontitis Therapie begründet sich aus der Erkenntnis, dass Bakterien Ursache entzündlicher Erkrankungen des Zahnhalteapparates sind. Dabei liegt das Ziel der Antibiotikatherapie darin, den Abbau von Gewebe aufzuhalten oder zumindest stark zu reduzieren. Um das zu erreichen, soll die Gabe eines Antibiotikas die Anzahl von pathogenen Bakterien in der parodontalen Tasche über die Wirkung der mechanischen Reinigung (Scaling / Initialtherapie) hinaus verringern.
Eine alleinige Gabe von Antibiotika hat sich als nicht wirkungsvoll gezeigt, da aufgrund der Biofilmstruktur der Bakterien in der Zahnfleischtasche, das Antibiotika nur eingeschränkt penetrieren und seine Wirkung entfalten kann. Eine Antibiotikatherapie kann daher nur als unterstützende, begleitende Therapieergänzung angesehen werden. Die Einnahme des Antibiotikums sollte in Absprache mit Ihrem behandelnden Parodontologen 1-2 Tage vor der mechanischen Reinigung (Scaling) Ihrer Zähne beginnen.
Indikationen der unterstützenden Antibiotikatherapie sind u.a.:
- Aggressive Parodontitis
- Schwere chronische Parodontitis
- Parodontalerkrankungen, die trotz erfolgter Therapie noch progrediente Verluste von beteiligten Gewebe des Zahnhalteapparates zeigen
- Patienten mit systemischen Erkrankungen oder Zuständen, die die Funktion des Immunsystems beeinträchtigen
Ihr Parodontologe kann anhand einer durchgeführten mikrobiologischen Testung ein auf die bei Ihnen im speziellen vorhandenen pathogenen Bakterien ausgerichtetes Antibiotika verordnen. Oftmals ist auch die Kombination zweier Antibiotika sinnvoll. Die Dauer der Medikamenteneinnahme beträgt in der Regel 7 Tage.